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Der Aufstieg der Blacklists bei Bitcoin

Coinbase und andere Börsen führen sie, Tether und andere Stablecoins ebenfalls, und nun sogar die Wallet Wasabi: die Blacklist. Die Zensur von Bitcoin-Adressen scheint unvermeidbar. Besiegelt das den Nutzen von Bitcoin als Währung – oder gehört dies schlicht zum neuen Spielfeld, auf dem Privatsphäre und Transparenz ausgehandelt werden?
Jede Krise ist ein Katalysator. Sie beschleunigt das, was als unvermeidbar erscheint, aber im Normalfall nur mit Widerstand in die Welt kommen kann. In einer Krise, sei es nun Corona oder die Ukraine oder auch nur ein böser Hack, bröckelt der Widerstand, und das angeblich Unvermeidbare bekommt leichtes Spiel.
Es war absehbar, dass der Krieg in der Ukraine die Regulierung von Kryptowährungen voran treiben würde. Wer kann schon wollen, dass die Sanktionen gegen diesen Krieg daran scheitern, dass Russen einfach Bitcoin verwenden? Wer möche, dass Putin, sein enger Kreise und seine Verbündeten über die Finanzsanktionen des Westens lachen? Wer möchte, dass ein Handel, der über Bitcoin anstatt Dollar stattfindet, die Kriegskassen des Kremls füllen?
Coinbase
Natürlich ist die Wahrheit sehr viel komplizierter. Für die Krypto-Branche wurde der Ukraine-Krieg dennoch  zu einem Meilenstein-Moment der Blacklists.
Auf ein ganz neues Level treibt die US-Börse Coinbase die Sperrung von Adressen durch eine Blacklist. Wie, erklärt Chief Legal Officer Paul Grewal auf dem Firmenblog : Sanktionen spielten eine vitale Rolle dabei, die nationale Sicherheit zu schützen und gesetzeswidrige Aggressionen einzudämmen. Coinbase unterstütze daher die Sanktionen von Regierungen vollständig.
Erstens blocke die Börse sanktionierte Akteure. Bei jeder Registrierung gleiche Coinbase die Daten mit den Blacklists der Sanktionen in den USA, Großbritannien, der EU, den Vereinigten Nationen, Singapur, Japan und Kanada ab. Personen, die auf den Blacklists auftauchen, können keinen Account registrieren. Zweitens vergleicht Coinbase regelmäßig bestehende Accounts mit Updates der Blacklists, um gegebenenfalls Accouts rückwirkend zu blockieren. Und drittens versucht die Börse, Gefahren zu antizipieren. Dies ist der vielleicht heikelste Teil der Aktion: Die Börse wendet Blockchain-Analyse-Programme an, um Adressen und Individuen auf Blacklists zu umkreisen.
Dieser Punkt ist enorm wichtig. So hat die USA etwa im Jahr 2020 einen Russen mit drei Blockchain-Adressen auf eine Blacklist gesetzt. Durch Blockchain-Analysen konnte Coinbase 1.200 zusätzliche Adressen ausmachen, die potenziell mit dem Russen in Verbindung stehen. Diese Adressen landeten ebenfalls auf der internen Blacklist von Coinbase. Auf diese Weise blockiert die Börse nun mehr als 25.000 Blockchain-Adressen, die in Zusammenhang mit Russen stehen, die entweder Sanktionen unterliegen oder in kriminelle Machenschaften verwickelt sind.
Stablecoins
Nicht jedes Krypto-Unternehmen geht so weit wie Coinbase. Doch selbst ein Unternehmen wie Tether, das nicht eben auf bestem Fuße mit den USA steht, kann und möchte sich dem Druck nicht entziehen. Der Stablecoin USDT u nterliegt zwar ebenfalls den Sanktionen der westlichen Regierungen, doch es ist nicht bekannt, ob die Firma eine ähnliche „Kontaktschuld“ einführt wie Coinbase. Dem Ansinnen der Ukraine, sämtliche Russen zu blockieren, gab Tether hingegen einen Korb.
Vor wenigen Tagen hat Tether drei weitere Krypto-Adressen auf die interne Blacklist gesetzt. Auf diesen Adressen lagen wohl 150 Millionen Dollar. Warum genau, ist nicht bekannt, eventuell gibt es einen Zusammenhang zu einem Hack. Da das Einfrieren der Adresse im Smart Contract von Tether geschieht, ist es immerhin vollständig transparent.
Ähnlich wie Tether sind auch andere, zentralisierte Stablecoins, bereit, Blacklists und Sanktionen umzusetzen. So ist von den Center-Dollar USDC ebenfalls bekannt, Dollar-Token einzufrieren, wenn diese in kriminelle Transaktionen verwickelt sind. Da auch Coinbase hinter den USDC-Token steht, ist anzunehmen, dass die Blacklist hier ebenso ausschweifend geführt wird wie bei der Börse selbst.
Inwieweit DAI oder UST – die beiden maßgeblichen dezentralen Stablecoins – vor Blacklists gefeit sind, ist schwer zu sagen. In beiden Fällen gibt es keine zentrale Entität, die die Blacklist führen und exekutieren kann, was sie prinzipiell resistenter gegen diese macht. Doch in beiden Fällen gibt es einen dezentrale Entität – eine DAO – die unter entsprechenden Umständen in der Lage ist, Adressen ebenfalls zu blockieren. Es dürfte allerdings langsamer gehen und gerade Exzesse, wie die 25.000 Adressen auf der Blacklist von Coinbase, verhindern.
Wasabi
Zuletzt finden wir eine Blacklist, wo wir sie am wenigsten erwartet hatten: bei Wasabi. Wasabi ist eine Wallet, die vor allem User mit einem erhöhten Bedürfnis nach Privatsphäre anspricht. Denn ein Teil von Wasabi ist eine Anbindung an CoinJoin – eine Art dezentrales Mixing, bei dem mehrere Transaktionen zu einer verschmelzen, so dass kaum mehr auszumachen ist, welche Adressen an welche Adresse gesendet hat.
Da CoinJoin ein dezentrales Protokoll ist, kann es auch keine Blacklist enthalten oder durchsetzen. Allerdings benötigt CoinJoin in der Variante, die Wasabi unterstützt, einen zentralen Mittelsmann – einen Koordinator. Dieser wird von den Entwicklern von Wasabi unter der Firma zkSNACKs geführt. Dabei verdienen sie Gebühren, mit denen sie die Entwicklung der Wallet und den Betrieb der Server finanzieren können.
Eben diese zentralen Koordinatoren sind in der Lage, eine Blacklist einzuführen – und genau das machen sie nun auch . Einer der Entwickler erklärte vor kurzem, es sei nötig geworden, manche Adressen zu blockieren, um zu verhindern, dass das Unternehmen „Ärger“ bekomme, vermutlich Ärger rechtlicher Natur, weil der Service von Hackern und Betrügern genutzt werde. „Wir versuchen, die Firma und das Projekt zu schützen, indem wir die Summen, die Hacker und Scammer waschen, minimieren. Als Firma haben wir das Recht dazu, aber ihr könnt mir glauben – niemand von uns ist glücklich darüber.“
Natürlich kann man lange und breit betonen, dass Wasabi nicht CoinJoin ist, dass das Protokoll an sich funktioniert, dass es andere Wallets gibt, etwa Samourai, die ebenfalls CoinJoin erlauben, und so weiter. Es ändert aber nichts daran, dass Privatsphäre bei Bitcoin stets ein Spiel auf Zeit ist. Jeder Service, der Privatsphäre anbietet, wird früher oder später Blacklists einführen, und wenn man einen dezentralen Service benutzt, droht einen die Blacklist dann einzuholen, wenn man Coins auf eine Börse führt.
Der Friedhof der Fungibilität
Manch einer im Ökosystem der Kryptowährungen ist daher der Meinung, dass die Fungibilität bei Bitcoin tot sei. Fungibilität meint, dass eine Münze der anderen gleicht wie ein Ei dem anderen, was als Bedingung dafür formuliert wird, dass etwas als Geld taugt. Denn wenn nicht jede Einheit gleich ist, wenn die eine auf einer Blacklist steht und die andere nicht, dann kann auch nicht jede Einheit gleich viel wert sein. Das aber sollte man von einem guten Geld erwarten.
Auf dem „ Friedhof von Bitcoins Fungibilität “ reiten Teile der Monero-Community darauf herum. Monero ist eine Kryptowährung, die verschiedene Technologien nutzt, etwa Ringsignaturen und Zero-Knowledge-Proofs, um einen sehr weitgehenden Grad an Anonymität zu erreichen. Der Friedhof sammelt Hinweise darauf, wie im Bitcoin-Ökosystem Blacklists umgesetzt werden. So listet er etwa Fälle auf, bei denen Coins, die durch Wassabi gemixt wurden, von verschiedenen Börsen blockiert werden oder wie User ihre Accounts verlieren, weil sie Mixer verwendet haben, ob nun durch Wassabi, Samourai oder eine andere Software.
Inwieweit all dies Bitcoin „unbenutzbar“ macht, dürfte eine Frage der Perspektive sein. Für die einen ist ein Mangel an Fungibilität ein riesiges Problem, das Bitcoin als echtes, gutes Geld disqualifiziert. Diese Gruppe hat oft in Privacycoins investiert, ob nun Monero, Zcash, Pirate, Mina oder andere, und man weiß nicht genau, ob ihr Investment ihrem Interesse an Anonymität entspringt oder es sich andersherum zugetragen hat.
Eine andere Perspektive wäre, dass Bitcoin eben genau wegen der Möglichkeit, Blacklists zu führen, zu einem guten Geld wird. Denn wer will etwas mit einem Geld zu tun haben, mit dem russische Kriegsverbrecher problemlos Sanktionen unterlaufen können? Mit einem Geld, mit dem Hacker und Betrüger ihre Beute bequem waschen können? Ein Geld, das quasi jeden, der es benutzt, zum Komplizen der Geldwäsche macht?
Es gibt hierzu keine definitive Antwort. Was wiegt schlimmer? Der Verlust an Privatsphäre des Einen – oder der Verlust von Möglichkeiten des Anderen, Verbrechen zu verhindern oder zu bestrafen? Wie man antwortet, hängt vermutlich von der eigenen Einstellung und auch den eigenen Erfahrungen mit Strafvollzug und Kriminalität ab. Am Ende wird die Frage aber vermutlich nicht von uns entschieden, sondern von den Unternehmen, die mit Blacklists arbeiten müssen.

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