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Über Börsen und Stablecoins: Ein wildes Gerücht geht um

Über Börsen und Stablecoins: Ein wildes Gerücht geht um
Was ist wahr, was ist erdichtet? Derzeit macht ein Verdacht die Runde, der die Märkte erschüttern könnte: Die große Börse Huobi ist kurz vor der Pleite, Justin Suns stUSDT-Token sind eine Abzocke, Tether zahlt keine Dollar aus, und all das hängt wie ein Wollknäuel zusammen. Ist etwas dran?
Der Kryptospace liebt seine Gerüchte. Ein bemerkenswertes Exemplar kursiert derzeit in den sozialen Medien. Es spannt einen wilden und etwas konfusen Bogen, der USDC und USDT sowie die Börsen Huobi und Binance verbindet. In seinem Zentrum steht der Verdacht auf einen gewaltigen Betrug sowie einen potenziellen Bankrott.
Wir haben keine exklusiven Informationen, sondern bröseln das Gerücht in seine Bestandteile auf und loten vorsichtig aus, ob etwas dran sein könnte.
Die Mechanik zweier Stablecoins
Den Anfang machen zwei Datenpunkte, die die Geschichte als Frage und Antwort einrahmen: Die Entwicklung der beiden wichtigsten Stablecoins USDC (Circle) und USDT (Tether).
Die Marktkapitalisierung der beiden Token hat sich im Lauf dieses Jahres merkwürdig entwickelt. Zunächst verhielten sie sich, wie man es von den Marktzyklen erwartete: Tether erreichte im März 2022 ein Hoch von gut 84 Milliarden Dollar, USDC im Juli mit 56 Milliarden Dollar. Danach sackte die Geldmenge beider Stablecoins ab. Für einen Bärenmarkt ein natürlicher Vorgang: Die Profite in Krypto sinken, während die steigenden Zinsen Staatsanleihen attraktiver machen. Daher lösen User ihre Stablecoins gegen Banken-Dollar ein. So weit so gewöhnlich.
Marktkapitalisierung von Tether (USDT) nach coinmarketcap.com
Im Frühjahr 2023 setzte jedoch eine Anomalie ein: Die beiden Stablecoins hörten auf, synchron zu schwimmen, sondern schlugen entgegengesetzte Richtungen ein. Während sich der Abfluss von USDC beschleunigte, um auf heute etwa 26 Milliarden zu fallen, stieg die Marktkapitalisierung von Tether ab etwa demselben Zeitpunkt wieder und liegt nun leicht über dem alten Hoch.
Marktkapitalisierung von USDC nach Coinmarketcap.
Offenbar werden USDC eingelöst und damit aus dem Umlauf genommen, während USDT geschaffen werden. USDC verlor seit März 17 Milliarden, Tether gewann 13 Milliarden. Wie bei einem Seilzug.
Wie ist das zu erklären? Und was hat das mit Huobi und Binance zu tun?
Huobi-Manager angeblich verhaftet
Wir müssen an der Stelle die Stablecoins kurz verlassen und nach China schauen. Denn in der vergangenen Woche versetzte ein Bericht eines Hongkonger Magazins Teile der Szene in Aufregung. Mit Berufung auf mehrere Insider schrieb „Techhub NEWS“ am Samstag, dass „mindestens drei Führungskräfte“ der Börse Huobi abgeführt worden seien. Andere Mitarbeiter hätten „eine Notfallbenachrichtigung erhalten und das Land so schnell wie möglich verlassen.“
Dies passt gut zu einem etwas früheren Statement des gewöhnlich wohlinformierten Collin Wu, dass die chinesische Polizei derzeit gegen das Management „einer Börse“ ermittle, weil sie im Verdacht stehe, Zahlungen an und von Gaming-Webseiten und Kasinos ermöglicht zu haben. Insgesamt gehe es um 7,6 Milliarden USDT.
Polizist in Shanghai. Bild von Konrad Lembcke via flickr.com. Lizenz: Creative Commons
Huobi ist eine der ehemaligen drei großen chinesischen Börsen . Seit dem Krypto-Verbot in der Volksrepublik operiert sie aus dem Ausland . Sie genießt einen eher zweifelhaften Ruf als eine der Top-Anlaufstellen für Betrüger und Geldwäscher zwischen China, Asien und dem Westen.
Daher nahm der Markt die Gerüchte von Verhaftungen auf der Führungsebene von Huobi offenbar ernst. In den Augen vieler war es nur eine Frage der Zeit gewesen. Innerhalb einer Woche fiel das Stablecoin-Guthaben der Börse laut Daten des Analysten Nansen.ai um 51 Prozent, woraufhin sich die Furcht breitmachte, Huobi könne in die Zahlungsunfähigkeit schlittern, weil die Dollar ausgehen.operiert sie aus dem Ausland
Doch bevor wir diesen Strang der Geschichte weiter verfolgen, müssen wir wieder ein Stück zurück gehen, um ein drittes Thema anzustechen.
Stablecoins staken
Die Börse Huobi wurde im Oktober 2022 ganz oder teilweise von Justin Sun übernommen , dem als risikobereit und unendlich reich (aber auch gierig) geltenden Gründer der Kryptowährung Tron.
Im Juli hat Justin Sun ein neues Finanzprodukt aufgelegt: stUSDT und stETH. Dies sind tokenisierte Tether (USDT) und Ether (ETH) auf Tron oder Ethereum . User tauschen ihre Stablecoins gegen Token. Die Stablecoins werden dann in „Real World Assets“ investiert – vor allem Staatsanleihen – und die Token mit derzeit 4,29 Prozent verzinst.
Es könnte ein grandioses Produkt sein, und vielleicht das, was das Endspiel der Stablecoins wird: Ein Dollar-Token, das die Zinsen einer Staatsanleihe ausschüttet. Es wäre vermutlich das Produkt, das nötig ist, um Krypto zum Durchbruch zu bringen.

Allerdings gibt es einige Ungereimtheiten, wie der Analyst Adam Cochran bemerkt : Laut der Webseite von stUSDT staken derzeit 351.413 User mehr als eine halbe Milliarde Tether. Doch eine Analyse der Tron-Blockchain , wo der Großteil der stUSDT zirkuliert, ergibt ein ganz anderes Bild: 98 Prozent der Token werden von Justin Sun selbst oder Huobi gehalten. Auf Ethereum gehören über 72 Prozent Justin Sun direkt.




Wenn man die USDT staked, überweist man sie effektiv an einen anderen Account. Dieser Account gehört zur Wallet der Börse Huobi.
Wenn die stUSDT nun machen würden, was sie sollten, müssten die Tether-Dollar, folgert Cochran, gegen Dollar auf einem Bankkonto ausgelöst werden. Denn nur mit diesen kann man Staatsanleihen kaufen. Man müsste also auf der Blockchain sehen, dass eine halbe Milliarde USDT in die Schatzkammer von Tether zurückfließt und dort verbrannt wird. Doch dies geschieht nicht.
Die Tether stattdessen landen in den Wallets von Huobi, Binance, Justin Sun sowie dessen DeFi-Positionen. Im Prinzip macht Justin Sun das, was Krypto-Betrüger seit allen Zeiten machen: Er sammelt Dollar oder Coins mit einem bestimmten Versprechen ein, erfüllt dieses aber nicht, sondern spekuliert am Markt oder deckt womöglich Lücken in der Bilanz einer Börse.
Aber das ist noch nicht mal das Schlimmste. In den Tether-Wallets von Huobi vermischen sich Verbindlichkeiten gegenüber den Usern der Börse mit Verbindlichkeiten gegenüber den Besitzern der stUSDT-Token. Laut Cochran meinen die Kunden der Börse, diese habe Stablecoin-Reserven von 631 Millionen Dollar – während es tatsächlich nur 90 Millionen sind. „Den Rest nutzt Justin Sun, um seine anderen DeFi-Apps zu aufzupeppen, während er Zinsen auszahlt, um User dazu zu bringen, mehr auf Huobi einzuzahlen.“
Sun macht also Profite, indem er die effektive Zahlungsunfähigkeit von Huobi verschleiert. Denn 90 Millionen Dollar sind viel zu wenig für eine große internationale Börse. Sollte dem wahr sein, wäre dies ein gewaltiger Betrug, und der Dollarmangel auf Huobi könnte die Krypto-Preise auf Talfahrt senden, wenn es zu einer Art Bankrun kommt.
Aber bevor wir das Gerücht einordnen, müssen wir noch den Bogen zum Verhältnis von USDC und USDT schlagen – und zur Börse Binance.
Wenn es nur einen Ausgang gibt
Adam Cochran meint nun, dass Binance schon früh Wind von den Problemen um Huobi bekommen hat. Die Börse ist so groß, dass sie wie ein Seismograph winzige Schwingungen im Markt erkennt und verstärkt.
Binance fürchtet, so Cochran, dass das Drama um Huobi und die stUSDT die Tether-Dollar unter Druck setzen würde, und schichtet daher einen Teil in DAI-Dollar um. So kam es vergangene Woche zu erheblichen Verkäufen von USDT, die den Kurs kurzzeitig auf 0,998 Dollar senkten, was für den eigentlich stabilen Tether ein kleiner Crash ist.
Exit. Bild von Kevin Doncaster via flickr.com. Lizenz: Creative Commons
Sehr viel wichtiger ist aber, dass weder Binance noch Huobi offenbar in der Lage sind, die Tether-Dollar gegen Dollar auf der Bank einzulösen, zumindest nicht in der Menge, die notwendig wäre. Hier spielt Cochran auf den alten „Hotel California“-Vorwurf an, dass echte Dollar zwar in Tether hinein-, aber niemals hinausdürfen. Daher müssen die Börsen einen Umweg gehen, um die Tether-Token als Dollar aufs Bankkonto zu bekommen: Sie wechseln sie erst gegen Bitcoin und diese dann gegen USDC, die man bei Circle reibungslos auslösen kann.
Dies würde erklären, weshalb sich die Marktkapitalisierung der beiden Stablecoins gegensätzlich entwickelt. Das Verhältnis zwischen ihnen wird damit zum Indikator für operative Schwächen. Ironischerweise führt das zur Schmelze des Stablecoins, der gut funktioniert, also einlösbar ist, und zum Wachstum des anderen, der es nicht ist.
Damit hätten wir den Bogen: Ein Betrug mit Token und ein drohender Bankrott einer Börse erklärt, weshalb USDC vernichtet und Tether geschaffen werden. Sind die Krypto-Märkte nicht zauberhaft?
Diese Erklärung ist plausibel – aber das macht sie noch längst nicht wahr.
Zweifel schüren anstatt beseitigen
Es fällt mir wie gesagt schwer, die vorliegenden Informationen zu prüfen. Allerdings gibt es Statements von Huobi und Tether sowie einige neue auf der Blockchain nachvollziehbare Entwicklungen.
Zunächst einmal haben Huobi und Justin Sun alles, was derzeit behauptet wird, rundweg dementiert.
Huobis Social-Media-Boss Xie sagte, manche Analyse-Plattformen zeigten die Assets und Adressen der Börse nicht vollständig. Dies könnte die starke Differenz erklären, die Adam Cochran beobachtet. In einem weiteren Statement nannte Huobi die Gerüchte „FUD“ – Fake News, die gestreut werden, um Verunsicherung zu propagieren. Die Plattform operiere normal weiter wie immer, versichert die Börse. Mit allem weiteren bleibt Huobi aber leider im Land der Floskeln. Die konkreten Vorwürfe werden noch nicht mal thematisiert.
Am Dienstag flossen dann 200 Millionen USDT sowie 5.000 ETH auf die Wallets von Huobi. Das sollte den Markt beruhigen. Doch beide Transaktionen waren mit Adressen verbunden, die angeblich Justin Sun gehören. Möglicherweise verschob Sun also seine persönlichen Coins auf die Wallet einer Börse, die ihm gehört, also von der rechten in die linke Tasche. Ein solcher Taschenspielertrick würde eher Verunsicherung schüren als Vertrauen schaffen.
Sun verwehrt sich diesem Verdacht. Sein Büro behauptete, es gebe keine Verbindung der Transaktion zu Justin Sun. Da der Analyst PeckShield die Verbindung gezogen hat und sie auf von Etherscan geteilt wird, wirkt dies aber wenig überzeugend.
Auch Tether hat reagiert. Der CTO Paolo Ardoino tweetete am Montag: Tether habe mehr als 325 Millionen USDT ausgelöst. Dies sei normal, auch wenn der FUD etwas anderes behaupte.
Allerdings wurde auch dies hinterfragt. Kritische Beobachter sagten, die Auslösung wäre von einem Konto von Bitfinex gekommen, das als Schwesterfirma vom selben Personal geführt wird wie Tether. Dies würde die Auszahlung der Dollar zu einem wertlosen Beweis machen, und auch dieser Zug würde eher Zweifel schüren anstatt sie zu beseitigen. Doch auch diese Information konnt ich nicht prüfen.
Andere Erklärungen sind möglich, doch rote Flaggen bleiben
Wo stehen wir nun also? Es wäre möglich, dass an dem Gerücht etwas dran ist, aber es wäre auch möglich, dass es nichts als FUD ist. Für beides gibt es mehr als hinreichende Gründe, Motive und Präzedenzfälle.
Der Abfluss der Tether von Huobi könnte auch daran liegen, dass kriminelle oder halblegale Akteure wegen Ermittlungen in China das Weite suchen und schnell noch ihre Tether abziehen. Huobi gilt ja als eine der ersten Anlaufstelle für chinesische Scammer, die mit Krypto operieren, und USDT ist dafür oft die Währung der Wahl (im Gegensatz zu USDC) – was im Übrigen auch die auseinanderlaufende Entwicklung der beiden Stablecoins erklären könnte: USDC sind wegen der sinkenden Margen in Krypto weniger gefragt, Tether wegen der anhaltenden Nachfrage der Schwarzmärkte beliebt wie eh und je.
Dass die gegen stUSDT eingetauschten USDT teilweise auf der Börse bleiben, anstatt in die Tether-Schatzkammer zu fließen, könnte schließlich sogar ein Hinweis auf eine funktionierende Bankverbindung sein: Sie wurden 1:1 gegen Dollar auf dem Bankkonto von Justin Sun oder Huobi ausgezahlt. Wo sonst als auf den Wallets von Huobi sollten sie in diesem Fall liegen, bis die Besitzer beschließen, sie auszulösen?
Trotz solcher Überlegungen hinterlässt die Geschichte einen etwas schalen Nachgeschmack. Es gibt einfach zu viele rote Flaggen, die nicht vollständig aufzulösen sind. Aber anders sind wir es hier ja auch nicht gewohnt.

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